Schlepperfreunde und Denkmalspfleger wachsen zusammen

lo39psv3o0kq1zNix mit „Grillen & Schillen“ für die Mitglieder des Fördervereins im Mai 2015. Stattdessen opferten vor allem die Lynower Schlepperfreunde seit Wochen ihre Freizeit und Teile des Familienlebens der Planung und den Organisationsvorbereitungen für 5. Schleppertreffen, dem 2. in Lynow seit ihrem Vereinsbeitritt in den Förderverein. Wegen der vielen anderen Termine zu Pfingsten hatte man die Veranstaltung eine Woche auf das Himmelfahrtswochenende, den 16./17. Mai vorverlegt.

So hatten die auswärtigen Fahrer am Brückentag für die Anreise ausreichend Zeit, sich im Fahrerlager einzurichten. Zum Schlepperumzug am Sonnabend pünktlich um 12°° hatten sich dann 136 historische Fahrzeuge eingefunden, um an der großen Schleife nach Schöbendorf teilzunehmen. Auch Petrus hatte ein Einsehen und ließ den unvermeidlichen Regen erst einsetzen, als alle in bester Stimmung zurück auf dem Festplatz hinter dem historischen Forsthaus in der Ortsmitte waren.

Dort begannen dann nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Bürgermeisterin Nestler und Schleppersprecher Klaus Boche das Unterhaltungsprogramm und die technischen Vorführungen der unterschiedlichen historischen Fahrzeugtypen. Vereinsvorsitzender Jordan war an diesem Tag bei einem Oldietreffen der Handballer des TV Meppen und konnte als deren Gründer und langjähriger Spielertrainer unmöglich dort fernbleiben. Zu den besonderen Attraktionen auf dem Festgelände und viel Vergnügen bei den Besuchern sorgten das Durchfahren des Schlammloches und die oft bühnenreifen Versuche das Gleichgewicht beim sog. Teppichsurfen zu halten.

Für das leibliche Wohl sorgten Frisches aus dem Lehmbackofen des Hofes Bogen und wie immer, köstlich Gebackenes der Lynower Schlepperfrauen. Langsam wichen dann Kaffee und Kuchen zunehmend Deftigerem und mit diesem die Stimmung im Festzelt mit DJ Christian.

Eine gute Woche später dann draußen an der Horstmühle hätte sich auch ein professioneller Regisseur keine bessere Kulisse für Ratsfrau Marlies Patzer bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides der Stadt Baruth an den Förderverein Horstmühle Baruth e.V. ausdenken können.

Bestes Wetter, strahlender Sonnenschein mit weitem Blick auf die Flämingwiesen und die schon legendäre Bewirtung durch die Lynower Schlepperfrauen sorgten am Pfingstmontag, dem Deutschen Mühlentag, auf dem Freigelände der Horstmühle bei den zahlreichen Gästen für gute Stimmung.

Diese hob sich noch, als die Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Soziales und Kultur, ABSK den Fördermittelbescheid der Stadt über 20.000,- € unter dem Beifall der Anwesenden an Vereinsvorsitzenden Gerhard Jordan übergab.

In seinen Dankesworten führte Jordan aus, dass die Mittel ausschließlich für die Wiederherstellung des Wirtschaftsgebäudes als Teil des Erscheinungsbildes des historischen Baudenkmals Horstmühle mit dem vor Jahren eingestürzten Vorgiebel in traditioneller Fachwerkbauweise verwendet werden dürften und auch verwendet würden. Der Innenausbau der einzelnen vier Ställe innerhalb des Gebäudes sei Sache des Vereins und müsste schrittweise in Eigenleistung erfolgen.

Besonders der hinter dem Vorgiebel liegende ehemalige Pferdestall der früheren Bewohner der Mühle soll nach Herrichtung später für Versammlungen und als Informationszentrum mit naturkundlichen, forstlichen oder bienenkundlichen Themen für Schulen und andere Besucher dienen.

Die völlige Sanierung des Wohnhauses als dem Mittelpunkt des ehemaligen Siedlungsplatzes Horstmühle ist für den Förderverein und auch für die Stadt Baruth eine Nummer zu groß.

Allein die Kosten für die Sanierung des Fachwerkes ohne Innenräume zur dringend notwendigen Bestandssicherung des Gebäudes betragen laut einem hochschutztechnischem Gutachten aus dem Jahre 2010 als Schätzung 30.000,- €. Sie dürften mittlerweile aber erheblich darüber liegen und können nur mit Hilfe des LEADER Programmes aus EU Fördermittel aufgebracht werden.

Angemeldet hat der Verein das Projekt bei der dafür zuständigen LAG Luckenwalde, ohne bisher Bescheid bekommen zu haben – hat aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

Unter den Besuchern, die bis zum frühen Abend über Nutzungskonzepte des Natur- und Baudenkmals Horstmühle diskutierten, befanden sich auch die Eheleute Rupilius vom Schloss Stülpe und der Architekt und Autor des Handbuches „Brandenburger Bauerhöfe“, Volkmar Schnöke mit Gattin und alle waren sich einig darin, dass es das Gebäudeensemble der Horstmühle als Kulturgut und Teil der Schönheiten des Baruther Urstromtals verdient, mit allen Kräften erhalten zu werden